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Claudia Huboi • 22. August 2023

Wörterwellen 
Und warum Pech und Schicksal nicht dasselbe sind

Vor ein paar Tagen habe ich einen sehr schönen, leichtfüßigen Online-Workshop bei Tabea Heinicker zum Thema Schriftbilder besucht. Was ein Fest! Denn schon seit Monaten hab ich's irgendwie mit der Handschrift, im Frühjahr kramte ich plötzlich meine Schulfüller raus, linierte noch mehr als sonst  kleine Papierfitzel, suchte die alten Zeichenfedern,  begann wieder in Schreibschrift zu schreiben statt in sachlichen Druckbuchstaben ... Warum auch immer. Und nun die wunderbaren Einblicke in Tabeas Schriftbilder.

Seitdem wechseln meine Tintenfinger täglich ihre Farben und an der rechten Hand macht sich der altbekannte Zeichenfeder-Knubbel bemerkbar ... Klar, dass die entstehenden Schriftbilder gleich durch den TFT-Test gingen, um sie auf  ihre TrickFilmTauglichkeit zu prüfen ...

Hier zum Beispiel die Wörterwelle, angeordnet auf drei Ebenen. Die vorderste und hinterste Papier-Welle ändern gegenläufig ihre Neigung, die mittlere verschiebt sich nur leicht von links nach rechts – und wieder zurück. Zusätzlich habe ich die vorderste und hinterste Welle zwischendrin minimal gedehnt, sodass eine leichte Bewegungsunschärfe entsteht.

Und für alle, die's genau wissen möchten: Auf den Wellen steht fortlaufend und in ständiger Wiederholung: welchwellenwellenwellenwucht. Bestimmt haben sich an der ein oder anderen Stellen ein paar L's zu viel eingeschmuggelt, aber gefangen in der Endlosschleife spielt das wohl kaum eine Rolle ...

Und von wegen Wiederholung: Die fertige Papier-Schiff-Animation unten zeigt, wie entscheidend Wiederholungen für eine Mini-Geschichte sein können: Denn wenn's einmal passiert, heißt es Pech. Doch passiert's dreimal, geht's mit Sicherheit um Schicksal.*
*Oder so ähnlich.  

Technik-Schnipsel
>>  Wellen und Schiff sind mit Zeichenfeder auf Papier gekritzelt, animiert habe ich in RoughAnimator. Sound on!

#Laglio #August 2023
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