Kraken, Krokos, Krabbler
lesen, kritzeln, zeichnen, schreiben – und dabei eine Welt entdecken
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Mein aktuelles Buchprojekt
Malwerkstatt für Kinder ist in der Endschleife und wird Anfang September zusammen mit allerhand Trickfilmen im Haupt Verlag erscheinen. Rechtzeitig zur Buchmesse – doch dazu ein anderes Mal mehr.
Denn heute berichte ich über eines meiner Bücher, das bereits Anfang 2023 erschienen ist, in diesen Wochen
in der zweiten Auflage
nachgedruckt wurde, und von dem ich bislang nur wenig erzählt habe. Obwohl es zu meinen Lieblingswerken zählt.
Kraken, Krokos, Krabbler
ist ein eher schmaler Band von 72 Seiten, an dem ich über anderthalb Jahre immer wieder gearbeitet habe. Entstanden ist das
Mitmachbuch
für die Berliner Werner Schröder Stiftung und begleitet deren Grundschul-Projekte für benachteiligte Kinder und inzwischen auch Bildungsprojekte des Berliner Zoos.
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Aber warum gehts hier überhaupt? Um Fische. Um Meeressäuger. Und um Reptilien, Amphibien, Insekten. Außerdem um Wasser, Ozeane, Umwelt. Und natürlich auch um Werner Schröder.
Werner Schröder hat nach dem Zweiten Weltkrieg dafür gesorgt, dass das völlig zerstörte Berliner Aquarium wieder aufgebaut wurde, und legte als langjähriger Aquariumsdirektor den Grundstein für die heutige Sammlung. Sein Leben war ganz schön anekdotenreich, ein ungeahntes Tierabenteuer reihte sich ans andere, allesamt erzählt in seiner Autobiografie
Zum Abschied ein Krokodil.
Eben diese Autobiografie bekam ich in die Hand gedrückt – mit der Anfrage, die spannenden, aber etwas sperrigen Inhalte und vielen, vielen Informationen zu Fisch & Co für Grundschulkinder neu zu erzählen. Nach der Konzeptabstimmung mit der Stiftung hatte ich ein Projekt-Budget und freie Hand. Ein echtes Träumchen der Zusammenarbeit.
So entstand die Idee zu
Kraken, Krokos, Krabbler, einem Mitmachbuch zum Lesen, Kritzeln, Schreiben, Zeichnen, Staunen.
Das Projekt begeisterte mich von Anfang an, bald tauchte ich ab in die etwas blümerante Abenteuer-Welt der Autobiografie, samt Badewannen-Alligatoren und transkontinentalen Aktentaschen-Tiertausch-Aktionen ... Schritt für Schritt kristallisierte sich eine Struktur für das Kindersachbuch heraus: spielerische Infos, Platz zum Zeichnen und Schreiben, Rätsel, etwas Quatsch und Werner-Anekdoten ...
Oben seht ihr Seiten aus meinem Projektheft, mit vielen Mindmaps. Meine Methode, um im Recherche- und Anekdotenwust nicht unterzugehen.
Passend zum Projekt erstand ich übrigens eine Dauerkarte fürs Kölner Aquarium und bald gehörte mein dortiger Morgenbesuch zu meinen Ritualen. Mindestens einmal wöchentlich, natürlich rein aus Recherchezwecken ,-)). Ganz in echt fand ich's angenehm-entspannend, zwischendrin einfach Fische gucken zu gehen. Sozusagen Augen-Wellness, sei es nur für eine halbe Stunde.
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So weit alles wunderbar. Doch zum Schluss noch die whole story der Geschichte: Denn im Unterschied zu "Routineaufträgen" sind gerade solch kreativen Herzensprojekte über eine Art feines Gespinst untrennbar mit der persönlichen Großwetterlage verwoben ... Und das ist der Grund, warum ich länger nur wenig über dieses Buch erzählen mochte, inzwischen gehts besser. Denn mittendrin starb mein Vater. Aus hellheiterem Himmel, in wenigen, unaufhaltsamen Dunkel-Wochen. Immer wieder hatten wir uns vorher über meine Bücherfische unterhalten – er kannte erste Seiten, aber sah nicht mehr das ganze Buch, auf das er sich mit mir zusammen schon sehr gefreut hatte.
Trotzdem oder gerade deswegen ist ihm dieses Buch gewidmet. In Erinnerung an all unsere schönen Garten-Geschichten-Zeiten.
#Köln #Mai 2024