Malwerkstatt für Kinder
Von der Idee zum Buch
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Nun ist sie draußen in der Welt, die
Malwerkstatt für Kinder. Anfang letzter Woche ist sie im
Haupt Verlag erschienen – und ich freue mich! Sehr. Denn es ist immer wieder besonders, wenn ein Buchprojekt zu Ende geht. Oder aber seinen Anfang nimmt? Jedenfalls ist es diesmal doppelt-doll für mich, da ich zum ersten Mal meine beiden großen Lieblinge Buch und Trickfilm miteinander verbinden konnte. Grund genug, hier davon zu erzählen.
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Aber wie erzählt man von der Entstehung eines Projekts, das einen so lange beschäftigt hat? Wie so oft brauche ich erstmal eine Skizze… irgendwo zwischen Infografik, Mindmap und Schatzkarte.
#die Idee
Klar, am Anfang steht immer die Idee … Und die gab’s schon länger. Leise, diffus, weit weg im Hinterkopf. Denn über einige Jahre habe ich in einer Grundschule Kunstprojekte begleitet. Ursprünglich ging‘s um Sprachförderung für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache. Das war ok, schleppte sich aber ehrlich gesagt manchmal etwas zäh dahin. Schlagartig änderte sich dies, als ich eines Tages Farben mitbrachte und mit den Kindern zu zeichnen und malen begann. So kamen wir nebenher ins Plaudern, aus einsilbigen Antworten wurden Wortgruppen, aus Wortgruppen Sätze, aus Sätzen Geschichten und Bilder. Alle waren froh-beschäftigt im Tun und Machen – nur zum Schluss einer Stunde gab‘s immer wieder die große Frage: Und was mach ich jetzt damit? Deswegen begann ich, mit den Kindern Formate zu entwickeln, wie sie ihre Bilder und Geschichten veröffentlichen, präsentieren konnten. Als Klappkarten, als gebundenes Heft, kleines Buch, als Spiel, Daumenkino, einmal sogar als Theaterstück. Aus den Bildern wurden eigene Werke, welche die Kinder voller Stolz erzählen konnten. Und da war sie wieder, die Sprachförderung, fast unbemerkt, auf leisen Sohlen durch die Hintertür.
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#das Konzept #zum Beispiel #der Verlag
So weit die Vorgeschichte. Irgendwann habe ich beschlossen, die nebelige Hinterkopf-Idee in ein Buchkonzept zu verwandeln, ohne Sprachförderungs-Dings, sondern einfach als Malwerkstatt, die Freude, Fertigkeiten und Mini-Geschichten vermittelt, begleitet von einem Videoprogramm mit Trickfilmen.
Ausgangspunkt sind Basics zu den verschiedenen Farben und Techniken, um die Spielwiese für Experimente zu eröffnen. Aus den Experimenten werden Motive und aus den Motiven wiederum Projekte, die kleine Geschichten erzählen. Von Roboterheft bis Fischkino, vom Monsterhaus bis zum Raketenfilm.
Um bei solchen Konzepten auf den Punkt zu kommen, hilfts mir, ein paar Seiten vorab zu gestalten … hier die Beispiele, die ich beim Haupt Verlag nach ersten Vorgesprächen einreichte, um meine Idee zu veranschaulichen.
#Loslegen
Die Freude ist natürlich riesengroß, als der Haupt Verlag zusagt. Zumal ich schon lange mit dem Verlag zusammenarbeite – als Lektorin und manchmal auch als Autorin.
#Sammeln, Erfinden.
Mit Sicherheit ist das die produktivste Phase eines Projekts, ganz egal ob Buch oder etwas anderes. Alles scheint möglich, die Ideen überschlagen sich. Den wirbeligen Ideen-Strudel versuche ich meistens in Mindmaps zu gruppieren. Mal so, mal so.
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#Ergänzen?
Irgendwann kommt der Punkt, an dem klar wird, dass auch die schönste
Ergänzerei endlich ist. Denn die Seitenzahl ist festgelegt, ebenso das Buchformat – und Platz ist Platz. Auch das ist erst einmal ein nebeliges Gefühl, meistens mache ich dann noch einen Moment weiter, bis das ungeliebte, aber neunmalkluge innere Stopp-Schild erscheint. Spätestens dann wird’s unbehaglich. Was darf bleiben? Was kommt raus? Und überhaupt, macht die Reihenfolge Sinn? Wär‘s nicht besser so oder so? Oder doch lieber so? Ehrlich gesagt, dieses Hin-und-Her-Gedenke kann ich wenig leiden. Auch wenn es hilfreich ist. In meinem Projektheft sieht es dann aus wie unten links – und in meinem Hirn geht’s dann eher zu wie unten rechts.
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#Sortieren.
Da hilft mir persönlich nur noch ein stabiler Seitenplan, an dem ich mich entlanghangele, alle Vor- und Nebenvarianten der Seitenabfolge schmeiß ich weg, die letzte Version wird zur belastbaren Steuerzentrale*.
#Doppelt-doll: Diesmal musste ich außerdem recht bald festlegen, zu welchen Themen es einen Begleitfilm geben wird. Und überhaupt: Was sollen die Tutorials und Trickfilme alles können? Welche Kategorien gibt’s? Wie passt alles zusammen, ohne auseinanderzufallen? Fragen über Fragen.
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Doch wenn all das beantwortet ist, kommt die große Erleichterung, nun kann ich in Ruhe arbeiten, schreiben, zeichnen, fotografieren, layouten – und im Nebenher mein eigenes Tun im Projektheft dokumentieren. Das Buch zum Buch seht ihr hier, sozusagen unplugged, Reihenfolge, wie’s gerade reinlief …
#der Buchtunnel #der Feinschliff. So weit, so gut? Bedingt. Denn kurz vor Schluss droht bei mir auch nach all den Bücherjahren immer wieder der ungemütlich enge Buchtunnel. Der Zeitpunkt? Ungefähr zwei bis drei Wochen, bevor die erste Version des Innenteils an den Verlag geht (natürlich halten wir vorher regelmäßig Rücksprache, aber irgendwann kommt dann doch die echte Abgabe usw.) Da tauche ich kurzzeitig ab, werde ziemlich wortkarg, verknappe mein Leben drumherum … Zum Glück eine überschaubar lange Zeit.
Am anderen Ende des Buchtunnels wartet das Feintuning, die verschiedenen Korrekturphasen laufen, Verlag, Korrektor-Lektor, Bildbearbeitung usw. … Und irgendwann ist auch das fertig, die Druckdaten gehen raus, Erleichterung.
Dann passiert erst einmal lange nichts, etwa zwei Monate lang. Bis das Buch erscheint. Normalerweise. Denn bei diesem besonderen Buchprojekt nutze ich die Zwischenzeit, alle Trickfilme zu erstellen und einzusprechen. Doch davon ein anderes Mal mehr.
Liebe alle, das waren jetzt wirklich viele Worte. Danke fürs Lesen bis hierhin!
#Laglio #settembre 2024
PS: Zur Geschichte der Geschichte gehört auch: Zwar kenne ich die
Malwerkstatt in- und auswendig, aber das echte Buch hatte ich bis jetzt noch nicht in den Händen. Denn es ist in Köln eingetroffen, als ich schon wieder auf der anderen Alpenseite war. Wir haben uns genau um einen Tag verpasst. Macht aber nichts, denn diesen Freitag kommt die Malwerkstatt auch hierhin. Darauf freue ich mich. Doppelt-doll.